Das Institut
Das 1854 gegründete Institut für Österreichische Geschichtsforschung (IÖG) ist eine international anerkannte Forschungs- und Ausbildungsstätte für Methodenlehre und Pflege der historischen Hilfswissenschaften (Paläographie, Urkundenlehre, Aktenkunde, Quellenkunde etc.) in ihrem kulturgeschichtlichen Kontext. Das im Hauptgebäude der Universität Wien am Ring untergebrachte Institut ist seit dem 1. Jänner 2016 eine wissenschaftliche Organisationseinheit gemäß § 40a Universitätsgesetz 2002 der Universität Wien im Rahmen der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät. Bis dahin war es eine wissenschaftliche Einrichtung des Bundes (eine nachgeordnete Dienststelle des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft).
Neben der epochenübergreifenden Erforschung und Darstellung der österreichischen Geschichte im europäischen Rahmen, der maßgeblichen Arbeit an internationalen Unternehmungen der Quellenedition und Quellenerschließung sowie der Vermittlung von Forschungsergebnissen auch in Publikationen für eine interessierte Öffentlichkeit sind die hier tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die Lehre an der Universität Wien eingebunden. Insbesondere liegt die Federführung bei der Betreuung, Koordinierung und Durchführung des Masterstudiums „Historische Hilfswissenschaften und Archivwissenschaft“ an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien beim Institut für Österreichische Geschichtsforschung. Das Institut gibt (seit 1880) die Zeitschrift „Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung“ (MIÖG) sowie mehrere Publikationsreihen heraus. Es nimmt seit langem die Rolle einer österreichischen Archivschule wahr und organisiert regelmäßig Vorträge und eine Jahrestagung wie auch weitere internationale Tagungen und Workshops.
Aufgaben
Die Aufgaben des Instituts sind die wissenschaftliche historische Forschung und die Ausbildung von Nachwuchskräften. Diese Ausbildung wurde bis 2004 durch einen eigenen "Kurs", zuletzt "Lehrgang universitären Charakters", wahrgenommen, dessen Absolventinnen und Absolventen das Recht erhielten, den Titel "Master of Advanced Studies (MAS)" zu führen. Ab 2005 betreute das Institut gemeinsam mit der Universität Wien ein dreijähriges Magisterstudium (aufbauend auf ein Bakkalaureat oder ein bisheriges Magisterstudium), das seit dem Wintersemester 2008/09 gemäß der europäischen Studienarchitektur (Stichwort Bologna) als Masterstudium „ Geschichtsforschung, Historische Hilfswissenschaften und Archivwissenschaft“, ab 2019 "Historische Hilfswissenschaften und Archivwissenschaft" (s. Studienplan) geführt wird. Die das Studium abschließende Masterprüfung empfiehlt - wie bislang die Staatsprüfung - die Absolvent*innen besonders zur Anstellung in Archiven und Museen.
Schließlich versteht sich das Institut für Österreichische Geschichtsforschung als Koordinationsstelle von Forschungsarbeiten und Fortbildungsangeboten. Es ist bemüht, seine Absolvent*innen als gut ausgebildete Fachkräfte für verschiedenste Tätigkeiten in Forschung und Wissenschaftsvermittlung zu qualifizieren. Weiters gibt das Institut eine Zeitschrift und mehrere Publikationsreihen heraus und organisiert regelmäßig Vorträge und in lockerer Folge Tagungen.
Geschichte
Das Institut wurde 1854 in der Absicht gegründet, den Patriotismus im Kaisertum Österreich durch die Aufarbeitung seiner (Vor-) Geschichte und durch historische Argumentation zu fördern. Schon sehr bald löste es sich von dieser politischen Zielsetzung und wandte sich den historischen Hilfswissenschaften, zunächst vor allem der Erforschung der Kaiserurkunden des Mittelalters, zu. Auf diese Weise nahm es maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Monumenta Germaniae Historica. Diese enge Verbindung besteht bis heute. Ein - in unterschiedlichem Ausmaß zutage tretender - Grundzug war und ist die kulturgeschichtliche Orientierung. Schließlich nahm und nimmt das IÖG in Ermangelung einer österreichischen Archivschule unter wechselnden gesetzlichen Rahmenbedingungen die Aufgabe wahr, Archivare auszubilden.
Personen
Die aktiven und ehemaligen Mitarbeiter*innen des IÖG finden Sie hier.
IÖG-Lageplan
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