Die Handschriftentradition von Bradwardines De causa Dei
Das Projekt M1304-G19 beschäftigte sich mit den Handschriften in Europa und insbesondere in
Österreich eines Schlüsselwerks Oxforder Theologie des 14. Jahrhunderts: das Traktat De causa Dei
(1344) von Thomas Bradwardine (c. 1290–1349). De causa Dei ist in Europa in 53 Handschriften aus
dem 14.-15. Jahrhundert vorhanden. Im Projekt wurden die Eigenschaften der einzelnen
Handschriften, so wie ihre Zusammenhänge studiert, um einerseits die Überlieferungsgeschichte zu
skizzieren, andererseits Ansätze zu einer kritischen Neuausgabe des Werks zu legen.
Im Zuge der Erstellung einer aktuellen Liste der Handschriften wurden drei Gruppen in der
Gesamtüberlieferung differenziert und ihnen die einzelnen Handschriften exakt zugeordnet: (1)
Handschriften, die das vollständige Werk enthalten; (2) Handschriften, die eine gekürzte Version
überliefern; (3) Handschriften, die nur ein Teil von De causa Dei aufweisen. Gruppe (1) und (2)
beinhalten die Handschriften, die für eine kritische Edition des Werks relevant sind. Gruppe (2) und
(3) erwiesen sich erheblich für das Verständnis der deutsch-österreichischen Rezeptionsgeschichte.
Das für das Projekt gesammelte Material soll (1) durch die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen die
intellektuelle- und Universitätsgeschichte ergänzen; (2) zur kritischen Neuausgabe des Gesamtwerks
(derzeit De causa Dei, Buch I geplant) beisteuern; (3) durch die umfassende Sammlung der
Handschriftenkopien, die in der Bibliothek des IÖG zur Verfügung stehen, zur Erforschung des
Traktats De causa Dei beitragen.
Laufzeit: 1. November 2011–20. März 2014
FWF-Resümee (Englisch): http://pf.fwf.ac.at/project_pdfs/pdf_abstracts/m1304e.pdf
Projektleiterin: Edit Lukcas