D. Das Central Europe Projekt “Danube Limes – UNESCO World Heritage” 2008 – 2011
Ziele und Aufgaben
Die Kulturpolitiker in Ungarn und der Slowakei haben zuletzt die verbindliche Entscheidung getroffen, ihre Abschnitte des Donaulimes innerhalb der kommenden drei Jahre bei der UNESCO zu nominieren. Dazu müssen die erforderlichen Nominierungsdokumente für die Einreichung als UNESCO-Welterbe vorbereitet und ein breiter Dialog mit der Raumplanung, den Tourismusexperten und den Anrainern der betroffenen archäologischen Denkmaler und Gebiete geführt werden. Damit soll erreicht werden, dass vor allem die archäologischen Bodendenkmäler unter der Erde besser geschützt und nicht leichtfertig für den Ausbau von Siedlungen und Infrastruktur geopfert werden. Außerdem erwartet sich die Politik zusätzliche Impulse für den Ausbau des Fremdenverkehrs in den betroffenen Donau-Regionen.
Obwohl in den letzten 50 Jahren durch österreichische, slowakische und ungarische Forschungsinstitutionen viele Notgrabungen abgewickelt und anschließende Restaurierungsmaßnahmen eingeleitet wurden, gibt es kein einheitliches Konzept zur Präsentation dieses norisch-pannonischen Limesabschnittes. Das kann auch nicht Aufgabe der Gemeinden und der vieler Heimatforscher sein, die sich mit viel Engagement und Begeisterung für die Erhaltung und Präsentation ihrer lokalen römischen Ruinen eingesetzt haben. Das Ergebnis all dieser hervorragenden Bemühungen, sind einzelne, in der Qualität ihrer Ausführung unterschiedliche Präsentationen der Limesanlagen und ihrer Funde in den Museen, die es dem Besucher nicht leicht machen, diesen Limesabschnitt in seiner gesamten Entwicklungsgeschichte zu verstehen. Als Resümee dieser Ausführungen bleibt nur zu wünschen, dass sich die wissenschaftliche Forschung in nächster Zukunft vor allem um die Bearbeitung und Vorlage der gut gegrabenen Befunde und Funde bemüht, die dann vielleicht in einer einheitlicheren und leichter verständlichen Form einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könnten. Die Voraussetzungen wären die Besten – die am norisch-pannonischen Limes erhaltenen Monumente der römischen Militärarchitektur, die in anderen Limesabschnitten in Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland durch aufwendige und teure Rekonstruktionen nachgebaut werden, sind in ihrem ausgezeichneten Erhaltungszustand durchaus als spektakulär zu bezeichnen. Eine einheitliche und detailgetreue Darstellung der verschiedenen Limeseinrichtungen und ihrer Geschichte hätte sicherlich die Aufmerksamkeit eines breiteren Publikums und stellt auch ein wirtschaftliches Potential für eine umfassendere touristische Nutzung im mittleren Donauraum dar.
An diesem Projekt ist das Institut für Österreichische Geschichtsforschung direkt beteiligt. Die seit 1854 bestehende Institution hat bereits im Rahmen einer Reihe zur österreichischen Geschichte einer Gesamtbetrachtung der Geschichte und Archäologie der Römerzeit in unserem Raum publiziert. Für die Limesbelange sieht sie sich als Koordinator und Ansprechpartner für den Donauraum, über die Einzelinteressen der Regional- und Landesgrenzen hinweg.
Partner
Kulturális Örökségvédelmi Hivatal (KÖH) (lead partner) Táncsics Mihály u. 1. H – 1014 Budapest | Pécsi Tudományegyetem Régészeti Szeminárium H – 7624 Pécs |
Paks Város Önkormányzata Dósza Gyögy u. 55–61 H – 7030 Pacs | PUSR – Pamiatkový úrad SR Cestana Cervény most 6 SK – 81406 Bratislava |
Institut für Österreichische Geschichtsforschung Universität Wien Dr. Karl Luegerring 1 A – 1010 Wien | Antiquity of Southeastern Europe Research Center Warsaw University Krakowskie Przedmiescie 32 PO – 00927 Warszawa |
Geschäftsstelle der Deutschen Limeskommission Römerkastell Saalburg D – 61350 Bad Homburg v.d.H. | Historic Scotland Longmore House Salisbury Place UK - Edinburgh EH9 1 SH |
Archeologický ústav AV CR Brno Královopolská 147 CZ – 61200 Brno | Narodni muzej Slovenije Arheoloski oddelek Presernova 20 SLO – 1000 Ljubljana |
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