Tschechisch-Österreichisches Seminar und studentischer Workshop zur neuesten mitteleuropäischen Geschichte
Der alljährlich von der Karls-Universität Prag (Lehrstuhl für deutsche und österreichische Studien) und der Universität Wien (Institut für Österreichische Geschichtsforschung) organisierte Workshop zur habsburgischen und tschechisch-österreichischen Geschichte fand dieses Jahr vom 28. Mai bis 30. Mai im tschechischen Tŕebíč statt.
In acht Vorträgen erörterten die Studierenden aus Tschechien und Österreich erste Konzepte ihrer laufenden wissenschaftlichen Projekte oder präsentierten Ergebnisse fast fertiggestellter Arbeiten (Master-, Diplom-, Dissertationsprojekte). Sechs Fachvorträge der teilnehmenden Lehrenden beider Lehrstühle rundeten das Programm ab. Die Spanne der Themen war breit und reichte zeitlich vom 19. Jahrhundert (ein Vortrag zur Statistik in der Habsburgermonarchie) bis in die Gegenwart (Verbindungen der tschechischen Rechtsrock-Szene in den 1999er Jahren; Die Österreichische Bekleidungsindustrie zwischen 1960 und 2010). Die Diskussionsbereitschaft aller Teilnehmenden war sehr hoch und die Vorträge und Projektvorstellungen offerierten einen großen Zuwachs an Wissen und Information.
Neben den angeregten fachlichen Diskussionen lernten sich die Teilnehmenden auch außerhalb des Seminarprogramms besser kennen. Am letzten Tag fand ein Stadtrundgang durch das einstige jüdische Viertel von Tŕebíč statt. Der Besuch des heute unter UNESCO-Weltkulturerbe stehenden jüdischen Stadtviertels machte Geschichte greifbar und bildete den Abschluss des Seminars. Einen weiteren bilateralen Workshop wird es wahrscheinlich wieder im Herbst 2020 geben.
Bericht von Nadja Weck