Eine Ausschreibung, die für Student*Innen, Absolvent*Innen sowie Mitglieder und Freunde des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung relevant sein kann:
Das IEFN-Team lädt recht herzlich zum kommenden online-Vortrag am Mittwoch, den 14. April um 18:30 Uhr zum Thema
"Einkommen, Management, ökonomisches Denken. Der Adel als Wirtschaftskraft in der Habsburgermonarchie des 18. Jahrhunderts"
von Frau Veronika Maria Hyden-Hanscho (Wien) ein. Es moderiert für Sie Wladimir Fischer.
Zutritt über: https://univienna.zoom.us/j/93377789013?pwd=ZldKYVRRcnp1VXBsRllkSXF0R3NPQT09
(Im Anschluss findet die alljährliche Generalversammlung des IEFN statt)
Abstract: Die Adels- und Elitenforschung der vergangenen Jahre, insbesondere Arbeiten zu den Habsburgischen Höfen, zur ständischen Verfassung und zum Herrschaftssystem der Habsburgermonarchie, führten zu einer Neubewertung des Adels in der Frühen Neuzeit. Der Adel wird weniger als Sozialformation in der Krise gesehen, sondern zunehmend als wichtige Konstituente von Habsburgischer Herrschaft, als mitgestaltende, mitbestimmende Vermittlungsinstanz zwischen Landesherrn und Untertan. Das Habilitationsprojekt von Veronika Hyden-Hanscho widmet sich innerhalb dieses Diskurses der wirtschaftlichen Gestaltungskraft des Adels im 18. Jahrhundert. Auch in der wirtschaftshistorischen Bewertung des Adels werden etablierte Kategorien wie Refeudalisierung und zweite Leibeigenschaft derzeit (Ogilvie, Čechura) neu hinterfragt. Davon ausgehend setzt sich das Projekt drei grundlegende Themenkomplexe zum Ziel. Zunächst soll anhand von ausgesuchten Beispielen der Frage nachgegangen werden, wie sich die Einkommenssituation des Adels im 18. Jahrhundert gestaltete. Davon lassen sich Strategien von erfolgreichem Wirtschaften ableiten. Weiters sollen Innovationen und Managementstrategien in Güterverwaltung, Industrie, Handel und Kreditwesen zur Erforschung der Marktorientierung von adeligem Wirtschaften dienen. Als Grundherr besaß der Adel Zugang zu Geld-, Human- und Immobilienressourcen, die für wirtschaftliche Expansion wichtig waren. Und abschließend stellt sich die Frage nach Bildungs- und Ausbildungswegen des Adels, um all dies leisten zu können. Zur Person: Veronika Hyden-Hanscho ist Elise-Richter-Stipendiatin des FWF am Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraums an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Sie studierte in Graz und Poitiers Geschichte und Deutsche Philologie und war nach ihrem Doktorat in Graz (Österreich) Lektorin an der Universität Wrocław (Polen).