Institut für Österreichische Geschichtsforschung - Strategie und Positionierung in digitalen Fragen
Das Institut für Österreichische Geschichtsforschung (IÖG) fördert digitale Technologien als willkommene Ergänzung zu seiner eigenen traditionellen Expertise in textkritischen, editorischen, hilfswissenschaftlichen und archivistischen Belangen. Dies gilt für Lehre und Forschung am Institut und schließt das Bekenntnis zu den Prinzipien des “open access” mit ein. Im Zuge eines rund zweijährigen kollektiven Diskussionsprozesses (2017–18) hat das Institut verschiedene einschlägige Bereiche benannt, sich auf entsprechende Empfehlungen hinsichtlich möglicher Handlungsoptionen verständigt und dort, wo dies nicht möglich war, zumindest einen fundierten Abriss der gegenwärtigen Situation erarbeitet. Der folgende Text enthält in Kurzform eine Zusammenfassung dieser Diskussionsergebnisse. Eine ausführliche Version des Textes steht den Mitgliedern des Instituts zur Verfügung.
1. Das IÖG fördert die Erstellung von digitalen Editionen. Das Institut selbst rangiert unter den weltweit führenden Einrichtungen im Bereich von klassischer Editionstechnik und motiviert Mitarbeiter*innen und Studierende zum Einsatz digitaler Techniken, wo immer das Ergebnis den Aufwand rechtfertigt. Das IÖG sucht dementsprechend Einvernehmen mit Verlagen zur Ermöglichung von Hybrideditionen sowie mit Repositorien zur Langzeitspeicherung der Forschungsdaten.
2. Das IÖG fördert die Erstellung von Datenbanken zur Verzeichnung und Erschließung von Quellen und Beständen, die sich nicht für umfängliche Editionen eignen. Das IÖG sucht diesbezüglich Einvernehmen mit Repositorien zur Langzeitspeicherung der Forschungsdaten.
3. Das IÖG verfügt über mehrere Publikationsreihen (sowie eine Zeitschrift), von denen einige in Richtung Hybridpublikation weiterentwickelt werden sollen, während andere weiterhin ausschließlich im Druck erscheinen werden. Das IÖG sucht diesbezüglich Einvernehmen mit Verlagen und Repositorien, die Zweitpublikation ermöglichen.
4. Das vom IÖG organisierte Masterstudium beinhaltet im Großteil seiner Kurse Gegenstände digitalen Inhalts. Diese Kurse reichen von den Archivwissenschaften über AV-Medien hin zu geschichtswissenschaftlicher Editionstechnik. Im Wege einer Befragung der Lehrenden konnte eine Liste dieser digitalen Inhalte erarbeitet werden, die somit transparent sind und koordiniert werden können. Wenn angebracht, wird sich das IÖG auch an entsprechenden DH-orientierten Curricula der Universität Wien beteiligen.
5. Andere digitale Fragen von Relevanz für das IÖG sind: die Website des Instituts; seine Social-Media-Kanäle; die Infrastruktur des IÖG zum Scannen und Verarbeiten digitaler Bilder; das generelle Interesse des IÖG an den Entwicklungen im Bereich der digitalen Hilfs- und Archivwissenschaften.
6. Das IÖG steht in digitalen Fragen im Austausch / in Kooperation mit den einschlägigen Fachvertreter*innen im In- und Ausland, innerhalb und außerhalb der Universität Wien. Darunter befinden sich: das ACDH-ÖAW; das Zentrum für Informationsmodellierung an der Universität Graz; Phaidra; verschiedene DH-Forschungsgruppen an der Universität Wien; die “Monumenta Germaniae Historica”, die Bayerische Staatsbibliothek mit dem Münchener Digitalisierungszentrum, u.a.m.