Die Fuggerzeitungen. Ein frühneuzeitliches Informationsmedium und seine Erschließung

Fuggerzeitungen - Digitales Bestandverzeichnis

Anita Hipfinger / Josef Löffler

Das vorliegende tabellarische Verzeichnis der in der Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrten „Wiener Fuggerzeitungen“ (1568 – 1605) sowie ein Register aller in den Zeitungen aufscheinenden Ausstellungsorte wurden von Mag. Anita Hipfinger und Mag. Josef Löffler im Rahmen eines Werkvertrages des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, vergeben durch Univ.-Prof. Dr. Martin Scheutz und Univ.-Prof. Dr. Thomas Winkelbauer, in der Zeit von Juli bis September 2007 erstellt. Ausgangsbasis für dieses elektronische Verzeichnis war ein vermutlich in den 1930er Jahren entstandenes Typoskript, mit dem eine erstmalige Übersicht aller Fuggerzeitungen der Österreichischen Nationalbibliothek vorgelegt wurde. Die Verwendbarkeit der jahrgangsweise gehefteten Zusammenstellung war aufgrund zahlreicher, später hinzugefügter manueller Korrekturen und Einträge beeinträchtigt. Für eine geplante Edition der Fuggerzeitungen ist die Liste allein hinsichtlich ihrer Übersichtlichkeit unzureichend, weshalb als Vorarbeit für ein Editionsprojekt die digitale Erfassung des Bestandes unabdingbar erschien. Die Datei, die auch auf der Website des Instituts im Internet publiziert wird, ermöglicht Forscherinnen und Forschern auch ohne persönlichen Besuch der Handschriftensammlung der ÖNB eine einfache und schnelle Benutzung eines Verzeichnisses dieses wichtigen Bestands.

Für die Erstellung der Tabellen wurden die Hefte kopiert und deren Inhalt in die Spalten bzw. Zeilen übertragen, aufgeteilt nach folgenden Kategorien: laufende Nummer, Codex, Folio, Ort (laut Quelle und modern), Sprache, Datum, Wochentag, Allfälliges, Kollationierung und Anmerkungen. Generell ist die digitale Version an das Typoskript angelehnt. Unklarheiten und Fragen, insbesondere bei der Übertragung der in der Liste vorkommenden Textfragmente, die nicht selten im Zusammenhang mit handschriftlichen Korrekturen auftraten, wurden anhand der Codices in der Nationalbibliothek kollationiert. Außerdem wurden in der Liste fehlende Zeitungen ergänzt, und versucht – soweit in diesem Rahmen möglich – eine einheitliche Zählung der Schriftstücke vorzunehmen. Problematisch gestaltete sich in diesem Zusammenhang bei einer Reihe von Manuskripten die Festlegung, ob sie als eigenständige Zeitungen oder als Anhang von anderen Schreiben anzusehen sind, da dies nicht deutlich ausgewiesen wird und die Übergänge meist fließend sind.

Die Gesamtzahl, der in die Tabelle eingetragenen Zeitungen beläuft sich auf 16.021 Stücken, die aus 415 verschiedenen Orten, im Ortsverzeichnis in moderner und sämtlichen in den Zeitungen verwendeten Schreibweisen aufgelistet, abgesendet wurden.

Siehe für eine genauere Auswertung:
Anita Hipfinger, Josef Löffler, „Die Wiener Fugger-Zeitungen“ – Eine Bestandsaufnahme, in: MIÖG 117 (2009) 379-398.

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