Bettina Braun, Katrin Keller, Matthias Schnettger (Hg.)
Nur die Frau des Kaisers?
Kaiserinnen in der Frühen Neuzeit
(Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 64)
2016, 272 S.
2 s/w-Abb., 24 x 17 cm, Br.
Preis: € 60.00
ISBN 978-3-205-20085-7
Kaum jemand kennt sie, die Kaiserinnen des Heiligen Römischen Reichs in der Frühen Neuzeit – mit der bezeichnenden Ausnahme der "großen" Maria Theresia, Tochter Karls VI. und Gemahlin Franz’ I. Doch auch die anderen, unbekannten Kaiserinnen waren weit mehr als lediglich die Gemahlinnen ihrer kaiserlichen Ehemänner und Stammmütter der Dynastie. Dank ihrer je spezifischen Ausstattung mit ökonomischem, sozialem und kulturellem Kapital durch ihre Herkunftsfamilien wurden sie zu wichtigen Akteurinnen am Kaiserhof, die eine Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten entfalteten: Sie wirkten als Vermittlerinnen im Kulturtransfer, förderten als Mäzeninnen Kunst und Wissenschaften und spielten eine zentrale Rolle im religiösen Leben des Hofes. Aber sie waren auch Ansprechpartnerinnen für ausländische Gesandte und galten teilweise als Kopf einer eigenen Hofpartei. Der Band bietet erstmals einen Überblick über eine repräsentative Auswahl dieser Fürstinnen und zeigt, dass sie weit mehr waren als "nur die Frau des Kaisers".
Inhalt
Siglenverzeichnis
Vorwort
Katrin Keller, Frauen und dynastische Herrschaft. Eine Einführung, S. 13-26
Amalie Fößel, … von gots gnaden Römische Kaiserine, zu Allen zeiten mererin des Reiches und Kunigin… Zu den Handlungsräumen und Strategien spätmittelalterlicher Kaiserinnen, S. 27-43
Rubén González Cuerva, Anne, Margaret and Marianne of Austria: Queens of Spain, Archduchesses of Austria and Dynastic Links, s. 45-64
Christina Lutter und Daniela Unterholzner, Fürstin ohne Ort. Vom Scheitern der Bianca Maria Sforza, S. 65-83
Alexander Koller, Maria von Spanien, die katholische Kaiserin, S. 85-97
Elena Taddei, Anna von Tirol: „Kaiserin für Gottes Gnaden“?, S. 99-116
Matthias Schnettger, Die Kaiserinnen aus dem Haus Gonzaga: Eleonora die Ältere und Eleonora die Jüngere, S. 117-140
Andrea Sommer-Mathis, María Ana de Austria: spanische Infantin – Königin von Ungarn und Böhmen – römisch-deutsche Kaiserin (1606–1646), S. 141-156
Josef Johannes Schmid, Eleonore Magdalena von der Pfalz – ein Leben zwischen den Häusern Neuburg und Habsburg, S. 157-174
Michael Pölzl, Die Kaiserinnen Amalia Wilhelmina (1673–1742) und Elisabeth Christine (1691–1750). Handlungsspielräume im Spannungsfeld dynastischer und persönlicher Interessen, S. 175-192
Britta Kägler, … so lang diese Frau die hände in denen Regierungsgeschäften haben ... Maria Amalia von Österreich als machtbewusste Kaiserin(witwe) in München, S. 193-209
Bettina Braun, Maria Theresia: Herrscherin aus eigenem Recht und Kaiserin, S. 211-227
Ellinor Forster, […] auf den ersten Trohn der Wellt gesezet […]. Marie Therese von Neapel-Sizilien – die letzte Kaiserin des Heiligen Römischen Reichs (1792–1806), S. 229-243
Barbara Stollberg-Rilinger, Nur die Frau des Kaisers? Kommentar, S. 245-251
Abstracts, S.253-258
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren, S. 259-261
Personenregister, S. 263-272