Katharina Kaska und Christoph Egger (Hg.)

 

dass die Codices finanziell unproduktiv im Archiv des Stiftes liegen
Bücherverkäufe österreichischer Klöster in der Zwischenkriegszeit

 
(Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 77)


2022, 336 S.
24 x 17 cm, Gb.
Preis: € 49.00
ISBN 978-3-205-21553-0

Bedingt durch die schwierige Situation in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg waren viele österreichische Klöster in zum Teil existenzbedrohende wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Ein geeignetes Mittel zur Bewältigung dieser Probleme schien der Verkauf von Kulturgut, darunter mittelalterliche Handschriften und Inkunabeln. Wertvolle Manuskripte wie die Admonter Riesenbibel oder das Antiphonar von St. Peter wechselten den Eigentümer; nicht wenige Bücher, wie etwa die Gutenbergbibel aus St. Paul im Lavanttal, verließen Österreich für immer. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen erstmals diese lange Zeit verdrängten Vorgänge systematisch und quellenbasiert – unter Berücksichtigung der Handlungen aller Beteiligten, der Klöster selbst ebenso wie des Bundesdenkmalamtes, der Österreichischen Nationalbibliothek, kirchlicher Stellen und nicht zuletzt der Händler und Sammler.

Inhalt

Katharina Kaska und Christoph Egger, Einleitung, S. 9–14


Rahmenbedingungen

Peter Wiesflecker, … ist somit mit einem Abgang zu rechnen. Zur wirtschaftlichen Lage österreichischer Ordensgemeinschaften in der Zwischenkriegszeit – ein Überblick, S. 15–26

Stefan Schima, Kirchenrechtliche und staatlich-rechtliche Aspekte klösterlicher Handschriften- und Buchverkäufe in der Zwischenkriegszeit, S. 27–55

Anneliese Schallmeiner, „In den meisten Fällen sind es Handschriften und Inkunabeln, die abgestoßen werden.“ Die Rolle der Denkmalbehörde bei den Veräußerungen und der Ausfuhr von Handschriften und Büchern aus kirchlichem Besitz in der Zwischenkriegszeit, S. 57–70

Katharina Kaska, Unabhängige Experten? Die Nationalbibliothek als Gutachter und Käufer von klösterlichem Buchbesitz, S. 71–96


Fallstudien

Bernhard Rameder, Stift Göttweig zwischen den Kriegen: Verkauf und Erwerb von Kulturgütern in Notzeiten, S. 97–116

Christine Glaßner, In those years Austria was my principal happy hunting ground. Zu den Handschriftenverkäufen des Stiftes Melk in der Zwischenkriegszeit, S. 117–131

Irene Rabl, Notverkäufe und versuchte Verkäufe von Kunstgegenständen, Handschriften, Inkunabeln und Büchern des Zisterzienserstiftes Lilienfeld in der Zwischenkriegszeit, S. 133–142

Friedrich Buchmayr, Die Verkäufe von Inkunabeln aus der Stiftsbibliothek St. Florian, S. 143–160

Christoph Egger, Irrungen und Wirrungen. Wanderungen Lambacher Handschriften im 20. Jahrhundert, S. 161–203

Sonja Führer, Der Umgang mit Kulturgut im Benediktinerstift St. Peter in Salzburg in der Zwischenkriegszeit. Ein Ausverkauf in drei Akten, S. 205–244

Wolfgang Wanko, Die Kunstverkäufe St. Peters während der Wirtschaftskrise, S. 245–256

Claudia Schretter-Picker, es möge die Handschrift für Tirol und Österreich erhalten bleiben. Zur Geschichte kirchlicher Bücherverkäufe in Tirol, S. 257–275


Kurzberichte

Abt Benedikt Plank, St. Lambrecht, S. 277–279

P. Petrus Schuster, Kremsmünster, S. 280–281

Petrus Bayer, Schlägl, S. 282–283

H. Ulrich Mauterer, Herzogenburg, S. 284–285

Martin Haltrich, Klosterneuburg, S. 286–289

Andreas Gamerith, Zwettl, S. 290–291

 

Siglenverzeichnis, S. 292–293


Register und Konkordanzen

Stifte und Klöster, S. 294–296

Institutionen, S. 296–299

Händler und Vermittler, S. 299–301

Personen, S. 301–305

Autoren, Werke, Kunstobjekte, S. 305–306

Länder und Orte, S. 306–308

Handschriften Olim-Signaturen, S. 308–314

Handschriften Signaturen, S. 314–318

Inkunabeln und Frühdrucke Olim-Signaturen, S. 318–324

Inkunabeln und Frühdrucke Signaturen, S. 324–328

GW und VD16 Nummern, S, 328–331

 

Beitragende, S. 333–334