Katrin Keller und Martin Scheutz (Hg.)
Die Habsburgermonarchie und der Dreißigjährige Krieg
(Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 73)
2020, 451 S.
24 x 17 cm, Gb., ca. 60 s/w-Abb.
Preis: € 90.00 / E-book € 74.99
ISBN 978-3-205-20951-5 / 978-3-205-20952-2
Die Habsburgermonarchie bleibt in Überblicksdarstellungen zum Dreißigjährigen Krieg meist eher am Rande der Darstellung – lediglich am Beginn und gegen Ende des Kriegs gerät sie prominenter in den Blick. Der Band gibt einleitend einen Überblick zu den Ereignissen in den verschiedenen Ländern der Monarchie, die von Kriegshandlungen und Kriegsfolgen sehr unterschiedlich betroffen waren. Die Beiträge, denen sich solche zu den Habsburgern als Landesfürsten und Kriegsherren, zu Kriegsfinanzen, verschiedenen Selbstzeugnisse und zur Erinnerungskultur anschließen, machen vor allem eines deutlich: Der Dreißigjährige Krieg hat das Leben der Menschen in der Habsburgermonarchie sehr viel tiefgreifender beeinflusst, als bislang oft vermutet. Neben den direkten Kriegsfolgen machten sich die Einquartierungen, die drückende Steuerlast oder auch die Bauernunruhen in verschiedenen Teilen der Monarchie deutlich bemerkbar.
Inhaltsverzeichnis
Siglen- und Abkürzungsverzeichnis, S. 9-11
Katrin Keller, Martin Scheutz, Die Habsburgermonarchie und der Dreißigjährige Krieg –zur Einleitung, S. 13-24
(1) Krieg und Kriegsereignisse in der Habsburgermonarchie
Thomas Winkelbauer, Der Dreißigjährige Krieg und die österreichischen Erbländer, S. 27-51
Petr Maťa, Epizentrum und Bebengebiet. Die böhmischen Länder im Dreißigjährigen Krieg, S. 53-74
Géza Pálffy, Ein vergessenes Territorium des Dreißigjährigen Krieges? Die Länder der ungarischen Krone im großen Krieg Europas: Forschungsresultate und -desiderata, S. 75-94
Dieter Speck, Zwischen den Linien. Die vorderösterreichischen Lande und der Niedergang der habsburgischen Vormachtstellung am Oberrhein, S. 95-126
(2) Die Habsburger: eine Dynastie im Krieg
Horst Carl, „Bella gerant alii“? Die österreichischen Habsburger als Kriegsherren, S. 129-141
Arno Strohmeyer, Einheit der Casa de Austria? Habsburgs Dynastizismus im Dreißigjährigen Krieg, S. 143-160
Lena Oetzel, Zwischen Dynastie und Reich. Rollen- und Interessenkonflikte Ferdinands III. während der Westfälischen Friedensverhandlungen, S. 161-176
(3) Kriegslasten und Kriegsfolgen für die Habsburgermonarchie
William D. Godsey, Kaiserliche Kriegsfinanzierung und ständische Kreditvermittlung in Wien während des Dreißigjährigen Krieges, S. 179-206
Martin P. Schennach, „Ist die Bauernrebellion wieder mit Macht ausgebrochen“. Soziale Unruhen in den österreichischen Ländern, S. 207-230
Martin Scheutz, Einquartierungen, Konfessionsstreit und Bauernkrieg – der erzählte Krieg am Beispiel des Steyrer Färbers Jakob Zetl (ca. 1580–1660), S. 231-257
(4) Selbstzeugnisse und Medien im Dreißigjährigen Krieg
Katrin Keller, Der Kardinal und der Krieg: Ernst Adalbert von Harrach (1598–1667) in seinen Selbstzeugnissen, S. 261-281
Harald Tersch, Militärkarriere und Soldatenehre in Autobiographien kaiserlicher Amtsträger, S. 283-310
Alexander Zirr, Eine enttäuschte Hoffnung. Der Prager Frieden in den Tagebüchern des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg, S. 311-329
Esther-Beate Körber, Die Messrelationen und das Nachrichtenwesen der Habsburger, S. 331-345
(5) Erinnerungsort Dreißigjähriger Krieg
Friedrich Polleross, „Pro Cesare mori vivere est“. Offiziersporträts in Khevenhüllers „Annales Ferdinandei“ und anderen druckgraphischen Werken, S. 349-362
Alois Niederstätter, Der Dreißigjährige Krieg in Vorarlberg – (k)ein Erinnerungsort?, S. 363-376
Arthur Stögmann, Der „Schwed“ im nördlichen Niederösterreich und die Erinnerungskultur, S. 377-394
(6) Ausblick
Werner Telesko, Die Habsburgermonarchie und der Dreißigjährige Krieg. Die Rezeption in der bildenden Kunst des 19. Jahrhunderts, S. 397-414
Christoph Kampmann, Der Westfälische Friede als Grundlage von Völkerfrieden und Völkerrecht: Frühneuzeitliche Wurzeln und Entwicklung einer Vorstellung, S. 415-432
Orts- und Peronenregister (Sonja Lessacher), S. 433-449
Adressen der Beiträgerinnen und Beiträger, S. 450-451