Michael Haberer
Ohnmacht und Chance
Leonhard von Harrach (1514-1590) und die erbländische Machtelite
(Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Ergänzungsband 56)
2011, 301S.
3 s/w-Abb., 24 x 17 cm, Br.
Preis: € 39.80
Böhlau
978-3-205-78680-1 (A), 978-3-486-70557-7 (D)
Leonhard (IV.) von Harrach war einer der wichtigsten kaiserlichen Berater in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und unter Rudolf II. einer der Motoren der Rekatholisierung in Niederösterreich. Er gehörte einer erbländischen Machtelite an, die Spitzenpositionen sowohl am Hof als auch in den Landständen besetzte. Diese adelige Machtelite und die damit verbundene Regierungspraxis bildeten das Muster für die aristokratische Dyarchie der Habsburgermonarchie im 17. Jahrhundert. Doch dieses Netzwerk von Profiteuren der habsburgischen Staatsbildung avancierte im 16. Jahrhundert zu einem Zentrum der Forderung nach Religionsfreiheit. Für den katholisch gebliebenen Harrach hieß dies, im Namen des Kaisers mit seinen protestantischen Verwandten um die Abwehr dieser Forderung ringen zu müssen.